Aktuelle Entwicklungen zum Blankenburger Süden

Als Folge des anhaltenden Zuzugs und der natürlichen Bevölkerungsentwicklung verzeichnet Berlin ei nen angespannten Wohnungsmarkt mit stark steigenden Immobilien- und Mietpreisen sowie eine zu nehmende finanzielle Belastung der Privathausaushalte durch steigende Wohnkosten.

 

Um den gesamtstädtischen Bedarf an Wohnraum und an Flächen für Gewerbe sowie sozialer und technischer Infrastruktur zu decken, hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt im April 2016 das Wohnungs- und Städtebauprogramm „Wachsende Stadt" aufgelegt. Aufbauend darauf wurde die zügige Planung und Entwicklung von derzeit 16 neuen Stadtquartieren beschlossen.

 

Eines dieser neuen Stadtquartiere ist der „Blankenburger Süden" im Berliner Nordosten, im Bezirk Pankow.

 

Zur Prüfung der Realisierbarkeit des „Blankenburger Südens" beschloss der Senat am 30. August 2016 Vorbereitende Untersuchungen (VU) gemäß §165 (4) BauGB für ein rund 430 ha großes Gebiet durch zuführen. Inhalt der VU ist es, mittels umfassender Untersuchungen zu prüfen, ob und in welchem Umfang das Instrument der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) für den erforderlichen Transformationsprozess zwischen den Ortskernen Blankenburg und Heinersdorf eingesetzt werden sollte. In diesem Zusammenhang muss auch überprüft werden, inwieweit die Anforderungen an den Raum (u.a. Neubau von 5.000 bis 6.000 Wohnungen, Bereitstellung der erforderlichen sozialen Infrastruktur, Angebot von Gewerbeflächen, Lösung vorhandener bzw. Vermeiden künftiger Verkehrsproble me) realisiert werden können bzw. welche vorlaufenden und parallelen Maßnahmen für eine Realisier barkeit umgesetzt werden müssen. Wesentlicher Bestandteil der VU ist die Erstellung eines Struktur- und Nutzungskonzeptes mit einer darauf aufbauenden Maßnahmen- und Finanzierungsübersicht. Das Struktur- und Nutzungskonzept beinhaltet eine flächige Darstellung der unterschiedlichen Nutzungen und Dichten einschließlich wesentlicher Erschließungstrassen.

 

Mit Beschluss zur Umsetzung des Struktur- und Nutzungskonzeptes werden die Weichen für die zukünftige räumliche Entwicklung im „Blankenburger Süden" gestellt und die Grundlage für die späteren Planungsprozesse gelegt. Erste Entwicklungsalternativen für das gesamte Gebiet der Vorbereitenden Untersuchungen wurden 2017/2018 erarbeitet und sowohl verwaltungsintern als auch öffentlich vorgestellt und diskutiert. Aufgrund von Einwänden, insbesondere der ortsansässigen Bürgerschaft, war ein Umsteuern innerhalb des Planungsprozesses erforderlich, der zum Ergebnis hat, dass der Fokusraum, welcher für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers Blankenburger Süden in Betracht kommt, erheblich reduziert wurde. Ebenso wurden aus einem umfassenden, verwaltungsübergreifenden Prozess heraus Rahmensetzun gen für die Bearbeitung der Entwurfsaufgabe erstellt. Diese Rahmensetzungen beinhalten neben politischen und planerischen Vorgaben sowie Zielstellun gen, auch die Benennung von Anforderungen aus einem aktuellen und künftigen Bedarf an Verkehrs und sozialen Infrastrukturmaßnahmen. In mittlerweile neun Projektbeiratssitzungen wurden unterschiedliche Konzepte dem Projektbeirat vorgestellt, welche von den jeweiligen Mitglieder kritisch und konstruktiv hinterfragt wurden.

 

Neben der Mischung aus bezahlbarem Wohnraum (5.000 bis 6.000 WE) für eine vielfältige Bewohnerschaft und ca. 40 ha Gewerbeflächen sowie sozialen und kulturellen Nutzungen soll eine funktionale und räumliche Verknüpfung mit den Nachbarschaften hergestellt werden. Eine autoarme Konzeption und die Umsetzung von umfassenden Maßnahmen für das Regenwassermanagement sollen zusammen mit weiteren Maßnahmen in eine grüne und klimaschonende Planung münden. Dass das nicht immer einfach ist, versteht sich von selbst. Die bisherigen Entwürfe der Teams sollen jedoch nicht nur einen zeitgemäßen Umgang mit den verschiedenen Nutzungsansprüchen herausarbeiten, sondern auch in die Planung miteinbeziehen, welche Mehrwerte für die Nachbarschaft und für die Gesamtstadt an dieser Stelle entwickelt werden können. Es sollen unterschiedliche bauliche Perspektiven zur Zukunft des Stadtquartiers Blankenburger Süden aufgezeigt werden.

 

Dieses zukunftsweisende Projekt ist vor allem aufgrund der Größe der zu errichteten Wohnungen sehr interessant und sorgt mit seiner Fertigstellung in mehreren Jahren so zu einer weiteren Entspannung am umkämpften Wohnungsmarkt. Der Mieterrat der HOWOGE ist durch Herrn Voigt im Projektbeirat Blankenburger Süden vertreten. Dort setzt er sich für die Interessen der zukünftigen Mieter ein und wir leisten durch unsere Mitarbeit einen wichtigen Beitrag!